Lehrmaterial

Übersicht der Übungssequenzen. Unten finden Sie alle Übungssequenzen tabellarisch aufgelistet. Die Materialien sind in Segmentalia und Suprasegmentalia unterteilt. Die Spalten der Tabellen sind Name, Beschreibunggrammatische Strukturen (nur Suprasegmentalia) und Themen. Unter Beschreibung sehen Sie, für welches Zielland das entsprechende Material konzipiert wurde:

  • DeKoJa für japanische und koreanische Deutschlernende
  • DeKo für koreanische Deutschlernende
  • DeJa für japanische Deutschlernende

Orientierung. Sie können mit Ctrl + F nach Stichwörtern suchen, die inhaltlich in Ihren Unterricht passen, wie z.B. „Tagesablauf“ oder „Modalverben“. Sie können je nach Zeit, Niveau der Lernenden und Ihren eigenen Präferenzen entscheiden, welche Übungen Sie verwenden möchten bzw. welche Übungen Sie weglassen.

Eigene Vorbereitung. Bitte nehmen Sie sich vor dem Unterricht genug Zeit, um alle Materialien inkl. Lehrhandreichung in Ruhe zu lesen. Passen Sie die Unterlagen ggf. an Ihre Zielgruppe an. Wir empfehlen auch, dass Sie die Abläufe und konkreten Arbeitsanweisungen einmal in Gedanken durchgehen, um sie sich selbst klar zu machen. So fühlen Sie sich im Unterricht mit den Materialien sicher.

Unterrichtssprache. Wenn Sie das Lehrziel oder die Übungen erklären, können Sie Deutsch oder auch die Muttersprache der Lernenden verwenden.

Übungsabfolge. Jede Übungssequenz folgt einer klaren Abfolge. Alle Übungssequenzen beginnen mit Aktivitäten zum Input und zur Erschließung von Regeln. Abschließende peproduktive und produktive Übungen dienen dann Automatisierung und Umsetzung. Wir empfehlen die Einhaltung dieser Reihenfolge.

Nachhaltigkeit. Damit die Lernenden neue phonetische Phänomene richtig aussprechen können, sind meist viel auditiver Input und zahlreiche Übungen erforderlich. Daher empfehlen wir, auch in späteren Unterrichtsstunden hin und wieder kurze Übungen zur Aussprache durchzuführen, damit die Lernenden dafür sensibilisiert bleiben.

Klammern. Eckige Klammern stehen für Laute (IPA), spitze Klammern für geschriebene Buchstaben.

Feedback. Wir würden uns sehr über Ihr Feedback freuen (Link zum Online-Formular auf der Startseite und unter den jeweiligen Übungssequenzen).


Übersicht Segmentalia

Vokale

Name Beschreibung Themen
Vokale DeKoJaBeschreibung. Mit 15 Vokalen hat das Deutsche verglichen mit anderen Sprachen ein recht umfangreiches Lautinventar. Sprecher*innen von Sprachen mit weniger Lauten fällt es dementsprechend schwer, neue Vokale zu realisierten und in das Lautinventar zu übernehmen. Genau diese Laute sollen mit der hier vorliegenden Übungssequenz geübt werden. Durch sich immer wieder wiederholende Übungen sollen diese letztlich automatisiert werden. Mit konkreten Hinweisen zur Bildung der einzelnen Laute (Zungenposition, Lippenform, Spannung) mit Hilfe eines Sagittalschnitts soll dieses Ziel schneller erreicht werden. Essen & Trinken, Familie

Konsonanten

Name Beschreibung Themen
p und b DeKoJa – Viele koreanische Deutschlerner sprechen die Laute [p] wie in Papier und [b] wie in Bär ohne richtigen Lippenverschluss aus. Ihre Lippen berühren sich oft nicht einmal. In dieser Sequenz werden die genannten Laute trainiert. Essen & Trinken
f und w DeKoJa – Oft werden die Laute [f] wie in fein und [v] wie in Wein von koreanischen und japanischen Deutschlernern so ausgesprochen, dass kein richtiges Reibegeräusch entsteht. Dies liegt daran, dass die Unterlippe nicht nah genug an die Unterseite der oberen Schneidezähne herangeführt wird. In dieser Sequenz werden die genannten Laute trainiert. Hobbys
p/b vs. f/v DeKoJa – Die Laute [p] wie in Papier und [b] wie in Bär werden mit einem kurzen, vollständigen Lippenverschluss artikuliert. Bei [f] wie fein und [v] wie Wein erfolgt der Kontakt zwischen Unterlippe und oberen Schneidezähnen, die Luft kann also austreten. Mit beidem haben koreanische und japanische Lernende häufiger Probleme. In dieser Sequenz werden kontrastive Übungen zu beiden Lautgruppen durchgeführt. Reise und Urlaub
z/ts DeKo – Viele koreanische Deutschlerner sprechen den Laut [ts] wie in Zeit zu Beginn eher wie [s] oder [tch]. Dies klingt für Muttersprachler seltsam und kann zu Verständnisschwierigkeiten führen. In dieser Sequenz wird der Laut trainiert. Tätigkeiten (Wochenende/ Alltag)
ich und ach DeKoJa – Der [ç]-Laut, aber vor allem der [x]-Laut bereiten vielen koreanischen/japanischen Deutschlernenden Probleme. Der [x]-Laut ist im Konsonantensystem beider Sprachen nicht vertreten. Nur das Japanische kennt den [ç]-Laut (vgl. Konsonant inひ/hi/), der in Artikulationsart und -stelle übereinstimmt, jedoch etwas schwächer gesprochen wird. Kennlern- und Vorstellungs-gespräch
sch DeKoJa – Der [ʃ]-Laut bereitet vielen koreanischen/japanischen Deutschlernenden Probleme. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Laut nicht im Konsonantensystem beider Sprachen vorkommen. Lediglich das Japanische kennt einen [ʃ]-Laut ähnlichen Laut (vgl. Konsonant inし(shi)), der jedoch schwächer und nicht mit nach vorne gestülpten Lippen gesprochen wird. Selbst-vorstellung, Stadt & Weg-beschreibung
sch, ich und ach DeKoJa – Die drei Laute bereiteten vielen koreanischen/japanischen Deutschlernenden Probleme. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Laute nicht gleichermaßen im Konsonantensystem beider Sprachen vorkommen. Nachdem die drei Laute in zwei voneinander getrennten Übungssequenzen geübt worden, soll diese Übungssequenz alle Laute nun gemeinsam auf spielerischer Weise trainieren der Automatisierung beitragen. Die Regeln für die Laut-Buchstaben-Beziehungen werden nochmals angewendet und gefestigt. Hobbys und Freizeit
Konso-nantisches und vokalisches R DeKoJa – Die [ʁ]- und [ɐ]-Laute stehen im Zentrum dieser Übung. Vor allem der konsonantische R [ʁ], aber auch das vokalische R [ɐ] bereiten sowohl bei koreanischen aber auch bei japanischen Lernenden große Probleme. In dieser Übungssequenz soll zunächst die perzeptive und produktive Differenzierung des konsonantische R und des [l]- Lauts geübt werden. Die Regeln für die Laut-Buchstaben-Beziehungen des konsonantischen R [ʁ] und des vokalischen R [ɐ] können induktiv erschlossen und angewendet werden. Die Regelanwendung in Form einer Automatisierungsübung dient der Intensivierung der Aussprache beider Laute. Freizeit, Familie, Wohnung und Reisen

Übersicht Suprasegmentalia

Name Beschreibung grammatische Strukturen Themen
Silbe DeKoJa – Da Koreanisch und Japanisch Sprachen sind, in denen die Silben nicht die Grundlage für die rhythmischen Einheiten bilden, ist es für Deutschlernende oft schwierig im Deutschen die Silbengrenzen zu erkennen. Kenntnisse über die Silbenstruktur helfen auch zu erkennen, wo der Wortakzent in deutschen Wörtern liegt. Wortebene Einkaufen, Lebensmittel
kleine Pause im Wort DeJa Japanische Lernende sprechen Wörter, in denen nach kurzen Vokalen ein Plosiv ([p-t-k / b-d-g]), Frikativ ([s/z]) oder eine Affrikate ([ts]) folgt (wie „bitte“, „essen“ und „sitzen“), mit einer kleinen Pause (kleinem っ) zwischen Vokal und Konsonant aus: (sitzen [zɪt͜sn]> wie „sitzen“ [zɪt͜:sən]. Wortebene Lebensmittel, Gegenstände auf dem Esstisch
hastu DeKoJa – Bei Sätzen mit du, wo das Verb vor dem Subjekt steht, fällt der Laut [d] im Pronomen ˂du˃ weg: ˂Hast du˃ wird als [hastuː] ausgesprochen. Wort, Phrase, Satz (Ja/Nein-Frage und W-Frage) Aktivitäten in der Freizeit und am Wochenende
Sprech-melodie DeKoJa– Sprechmelodie: fallend, steigend und weiterweisend. Aussagesätze (auch mit Negation und Adverbien), W-Fragen, Ja/Nein-Fragen, Aufzählung, Parataxe Hobbys und Tätigkeiten, Adverbien: oft – nie, gut – nicht so gut
Sprech-pause DeKoJa – Hier handelt es sich um die Gliederung durch kurze und längere Pausen zwischen Phrasen oder Sätzen. Im Gespräch sind die Sprechpausen wichtig, um die Satzstruktur deutlich zu machen. Satzebene sich  und andere vorstellen
en-Endung DeKoJa – Weglassen des ˂e˃ [ə] bei der Endung ˂en˃ von Verben (Elision). Dabei verändert sich manchmal das ˂n˃ je nach dem letzten Laut des Wortstamms. Z.B. wird es nach einem ˂b˃ zu ˂m˃ wie bei „haben“: [haːbən] → [haːbm] Sätze mit „wir“, „sie“ oder „Sie“ als Subjekt. Aufforderungen und Fragen. Über Pläne sprechen. Sich verabreden.
Wortakzent DeKoJa – Wortakzent bei trennbaren und nicht-trennbaren Verben. trennbare und nicht-trennbare Verben Tätigkeiten im Haushalt & Alltag
Wort-gruppen-akzent DeKoJa – Akzent innerhalb von Präpositionalphrasen. Wörter nicht voneinander getrennt aussprechen. Der Akzent ist in der Regel auf dem letzten Wort. Bsp.: mit dem Bus (Akzent auf „Bus“). Sätze mit Zeit- und Ortsangaben.  Sätze mit anderen Präpositionalphrasen. Präpositionen und Deklination mit Akkusativ und Dativ. Zeitangaben (Tagesablauf usw.), lokale Präpositionen (in, auf …), Verkehrs-mittel (mit dem Bus …), Gegenstände des täglichen Gebrauchs
Kontrast-akzent DeKoJa – Satzakzent in Reaktion auf eine Frage oder vorangegangene Aussage. Einfache Sätze mit adverbialen Ergänzungen. Fragesätze. Trennbare Verben. Negation. Tagesablauf, Tages- und Uhrzeiten
Satzakzent Modal-verben DeKoJa – Lernende sprechen Sätze mit Hilfsverb und Akkusativobjekt oft mit dem Akzent auf dem Verb am Satzende aus (Ich möchte ein Eis essen.). Es soll geübt werden, den Satzakzent an der richtigen Stelle zu setzen. Sätze mit Modalverben Tätigkeiten (Tagesablauf, Freizeit, Haus-arbeiten). Über Pläne sprechen.
Satzakzent Perfekt DeKoJa – Lernende sprechen Sätze mit Hilfsverb und Akkusativobjekt oft mit dem Akzent auf dem Verb am Satzende aus (Ich habe ein Eis gegessen.). Diese Übungssequenz enthälst weitgehend dasselbe Vokabular wie die Übungssequenz „Satzakzent Modalverben“. Sätze im Perfekt Tätigkeiten (Tagesablauf, Freizeit, Haus-arbeiten). Über Ver-gangenes oder Erfahrungen sprechen.